Boxershorts. Nicht von mir. Ich erwarte des Abends noch eine Abbildung eines Schlafrockes. Bis dahin ist dieses rechtefreie Bild Platzhalter. Vielen Dank für Euer Verständnis. Getragene Boxershorts von mir gibt es ab kommender Woche im neuen seppolog-Shop.
Interessanterweise ist ein Schlafrock ja etwas, das man eben nicht beim Schlafen im Bett trägt. „The Big Lebowski“ läuft im Grunde den ganzen Film über in einem Schlafrock durch die Gegend, was ihn sehr sympathisch macht. Er strahlt aus: Mehr hab‘ ich nicht nötig.
Ich hingegen schon, Kleider machen ja Leute, wie wir wissen. Im Schlafrock, was bei Männern meist synonym mit „Bademantel“ gebraucht wird, wird man mich nie antreffen. (Habe mir heute Morgen sagen lassen, dass Schlafröcke für Frauen gewisse Vorteile haben, was meine Fantasie schwer angeregt hatte, sodass ich etwas später zur Arbeit kam als geplant …). Schlafröcke sollen nach dem Duschen oder Baden getragen werden, damit sie die Feuchtigkeit des Körpers aufnehmen. Offenbar wurde das Handtuch erst nach dem Schlafrock erfunden, denn ich setze voll auf Handtücher, wenn es um die Trocknung meines gestählten Körpers geht.
Im Bademantel liefe ich allein deshalb nicht rum, da es ja an der Tür klingeln könnte. Abgesehen davon, dass ich höchst selten auf die Türklingel reagiere, da man mir meist an der Tür irgendeinen Heiland verkaufen will, der es mit mir nur schwer aufnehmen könnte, würde ich nie inakkurat gekleidet jemandem in Erscheinung treten. Zuhause trage ich das, was ich inzuhause auch trage.
Meine Mitbewohnerin, die es vermag, aus jedweder Stoffvorlage Abendkleider zurechtzunähen, hat mir mal vor Jahren eine so genannte „Gemütlichkeitshose“ genäht. Sie, die Hose, kam in einem Bübchen-Blau daher und hatte eine übertrieben große Aussparung für den Genitalbereich, sodass ich mir die Frage stelle, wen sie da als Model-Vorlage vor Augen hatte. Für eine Erektion wäre sicherlich noch ausreichend Platz gewesen, doch das Bübchen-Blau in Kombination mit dem Frottee-Stoff wirkt eher wie ein Keuschheitsgürtel. Aber die Hose war so verdammt gemütlich und hielt angenehm warm! Dass der Schritt zwischen den Fußknöcheln hing – geschenkt, ein optischer Preis der Gemütlichkeit.
Im Laufe der Jahre allerdings platzten die Nähte, hinten offenbarte sich ein durchaus praktischer Riss, der ein Herunterziehen der Hose in gewissen Situationen eigentlich überflüssig gemacht hatte. Doch sobald es an der Tür klingelte, musste ich mich erst umziehen, was die Hose und ähnliches Kleid für mich unattraktiv gemacht hat. Bis heute. Denn dann rennt man ins Schlafzimmer, das bei uns auch das Ankleidezimmer ist, kramt eine Hose aus und sucht auch noch das dazu passende Hemd, damit man einen guten Eindruck erweckt. Während man also verschiedene Outfits zum Öffnen der Tür testet, klingelt es ein zweites Mal und man ruft „Moooment! Komme!“ und verzichtet auf die Krawatte, denn man öffnet ja lediglich die Wohnungstür.
Und das Umziehen lohnte oft. Einmal war es die Polizei, die mich als Halter des Fahrzeuges ausgemacht hatte, das gerade auf der Straße ausgeräumt worden war. Ohne Zeitverzögerung konnte ich sie sofort zum Auto begleiten und mich über Autos ausräumendes Drogenpack aufregen. Meine Rolle als Dealer stellte ich natürlich für keine Sekunde in Frage.
Bislang hatte lediglich unsere Nachbarin Frau Fahrenscheit das Vergnügen, halbnackt von mir an der Tür empfangen zu werden. Also ich, gottseidank nicht sie war zur Hälfte hautfreizügig! Ich neige dazu, morgens noch ein wenig Kraftsport auszuüben. Nicht im Schlafrock, sondern im Grunde halbnackt. Es klingelte. Ich weiß nicht mehr, warum ich die Tür öffnete, am wahrscheinlichsten scheint mir, dass ich den Paketdienst erwartet hatte. Denn in freudiger Erwartung von Konsumgütern mache ich stets eine Ausnahme, was meine Empfangsbekleidung angeht. Ich öffnete also die Tür und da stand Frau Fahrenscheit, die einen verschwitzten halbnackten Nachbarn vor sich hatte. Es musste so aussehen, als hätte sie gerade krampfhaftes, unkontrolliertes Onanieren unterbrochen, aber ich klärte sie auf:
„Pardon, ich habe gerade wenig an. Komme vom Sport.“
Wenn sie richtig tickt, hat es sie sogar erregt. Aber da will ich mir keine Einschätzung anmaßen. Wie dem auch sei, seitdem gehe ich nicht mehr an die Tür, wenn ich nicht standesgemäß bekleidet bin. Und das ist natürlich ausgesprochen spießig, wofür ich mich feiere.
Den Schlafrock verschmähe ich also zu jeder Tageszeit und anders als tagsüber lege ich während der Nacht keinen Wert auf meine Bekleidung. Hier sticht das Argument, dass mich bis auf meine Mitbewohnerin niemand sieht, da ich nicht in der Öffentlichkeit schlafe, was mir ähnlich sieht. Und sie fackelt ohnehin nicht lange und reißt mir die Klamotte vom Leib, ohne groß zu fragen. So etwas löse ich eben bei gescheiten Frauen aus. Ich beschränke mich also, um solche Vorgänge zweckmäßig zu gestalten, auf eine simple Kombination aus Boxershorts und T-Shirt, wobei ich das T-Shirt am Oberkörper trage, was sich im Laufe der Jahre als dienlich erwiesen hat. Überhaupt ist es bei T-Shirts ja völlig klar, welchen Teil des Körpers sie bedecken sollen. Bei Kleidungsstücken für Frauen ist mir das hingegen durchaus nicht selten ein Rätsel. Ich stelle das immer wieder fest, dass wenn ich gewaschene Wäsche aufhänge, ich große Textillappen zwischen meinen Händen finde, von denen ich lediglich weiß, dass sie meiner Mitbewohnerin zuzuordnen sind, aber nicht welchem Teil ihres wohlgeformten Körpers. Das sind dann so Dinger, die aus zwei Schichten Stoff bestehen, beim Aufhängen mir aber auseinander fallen und ich nur noch zwei Meter Stoff in der Hand habe, die ich irgendwie über den Wäscheständer friemeln muss. Bei Männern ist es einfach: Sind da zwei Ärmel, ist es für obenrum. Bei Damenbekleidung sind die Ärmel teilweise so lang, dass es auch Beine sein könnten. Oder es sind eben ganze Kleider, die aber nur bis zur Hüfte gehen – ob von oben gestartet oder von unten, ich weiß es selten.
Kürzlich kamen mir Stulpen entgegen. Ich hielt sie für eine seltsame Abart von Schal. Nur, weil dieser Schal im Paar auftrat, kombinierte ich messerscharf, dass es etwas für zweifach vorhandene Gliedmaßen sein muss und bei Stulpen frage ich nicht weiter, ob sie für Arme oder Beine gedacht sind, denn vermutlich können sie beides. Zu allem Überfluss lese ich gerade, dass Hutkrempen auch Stulpen sein können. Ich wünschte, ich hätte dieses heiße Eisen erst gar nicht angefasst.
Stellt sich abschließend die Frage: Sind Männer vielleicht einfach zu doof? Klares Nein. Sie machen es eben nicht unnötig umkompliziert. Ich sowieso nicht. Selten einen so unkomlizierten Menschen wie mich getroffen. Wenn ich ich wäre, würde ich mich gerne mal nackt an der Tür antreffen. Aber das bleibt ein Traum.
…. seit wann bist DU unkompliziert?
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;)
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Auf meiner Pizza-Tour habe ich eine Kundin, die prinzipiell nur Bademäntel trägt. Verschiedene, verschieden lange, in verschiedenen Designs. Es ist offensichtlich kein Angebot an des Weges kommende Pizza-Boten, denn auch ihr Mann ist öfters mal anwesend. Diese Kleidung steht aber auch nicht in einer Beziehung zum Gebrauch der Dusche, denn das Haar ist regelmässig trocken.
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Es gibt Bademäntel, die zieht man nach dem Duschen oder Baden an, um die Nässe aufzufangen. (Was viel schneller und effektiver ist, als mit Handtüchern.) Handtücher benötigen wir (Frauen) zustätzich, um die Haare darin einzuwickeln, es sei denn, der Bademantel hätte eine Kapuze. (Dann reicht die Kapuze meistens.)
Dann gibt es Morgenmäntel, die zieht man an, über dem Schlafanzug, oder man trägt sie auf nackter Haut, je nachdem was man für ein Schlaftyp ist. (Nacktschläfer oder Pyjamaträger) Man kann in diesem Gewand an die Tür gehen. Jeder Gast hält einen für einen kultivierten Menschen, da diese Kleidungsstücke schon fast eine Seltenheit geworden sind.
Dann gibt es Hausmäntel, die kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit tragen und sich damit ordentlich bekleidet fühlen. (Allerdings nur bei sich selbst zu Hause.) Sherlock Homes trug ihn (den Hausmantel) über Hemd und Hose, und tauschte ihn gegen eine Jacke, wenn er das Haus verließ.
Einen Schlafrock würde ich am ehesten im Morgenmantel sehen, weil er über der Schlafbekleidung getragen wird. Aber es könnte auch ein Nachthemd sein, was sowohl von Frauen als auch von Männern im Bett getragen werden kann.
Seppo, Seppo, ich sehe schon, hier werden jetzt Diskussionen entfacht.
Und wenn dann schon diskutiert wird, dann stellt sich auch die Frage, ob
Nacktschläfer oder Pyjama (Schlafanzug) träger die Besseren sind.
Ich habe extra zu diesem Thema ein kleines Gedicht verfasst, zu dem mir echte Lyriker um die Ohren hauten, es sei banal, belanglos, trivial, aber ich stehe dennoch dazu:
haut an haut
du an mir
ich an dir
warm und weich
das hat der
schlafanzug-
träger nicht!
Denn mal gute Nacht. ;-)
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Für deine auflistung ist mein vollgestopfter 5-türiger kasten, der nur zu meinen diensten steht, zu klein.
Desweiteren hat sich mein mann aus längster vergangenheit 3x am tag umgezogen. Nein danke. Meine zu waschende wäsche reicht mir ggggg. Gruß aus österreich 😂
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Sherlock Homes trug ihn (den Hausmantel) über Hemd und Hose, und tauschte ihn gegen eine Jacke, wenn er das Haus verließ.
Und ich habe den Holmes immer für eine Romanfigur gehalten. Man lernt nie aus :)
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Und? Laufen in Romanen alle nackt rum? ;-)
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Ich kann nicht mehr vor Lachen😂😂😂 Du bist der Knaller! 🙈
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Krabbe. Reiß die zamm. Mich wirft schon eher nebst der steilen blauen badehose die uhrzeit aus der umlaufbahn. Wieso ist es bei dir um 1 stunde später? Deutschland ist ja net so weit weg….😱
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Kompliment für diesen tollen Blog und danke fürs folgen :-) LG marion
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Igitt, wo hast Du denn diese Buchse ausgegraben? Die ist ja einfach nur bäääh. Da gehst Du aber echt besser nackt an die Tür…. *grins :)
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nicht meine!
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Ha! Wer’s glaubt … :-p
@ritascheibt: Kommst du ihn dann besuchen? ;-)
Also ich bin dagegen. Stell dir vor alle Männer folgen seinem Beispiel … Nee, lieber nicht. o_o
So ein Flur ist doch kein FKK Strand!
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Wo ist denn jetzt der Lara-Artikel hin??…..
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Boxershorts namens „Pendelverkehr“…ich hab gerde Bilder im Kopf!!!!! Wo bitte ist der „Ausschalter“….*schmeissmichwech…..
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hast du schön geschrieben ☺
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