trimmer

Hoerbar_haare

Nur eines geht nicht: das Gehen über Wasser. Zumindest gibt der Rhein das nicht her, ich nehme an, dass es sich bei vergleichbaren Gewässern ähnlich verhält. Glaubt mir, ich habe es versucht und die Wasserdichte meines Handys zu schätzen gelernt. Ich dachte allerdings, der Ernstfall würde das Klo werden. Nun eben der Rhein. Hat Stil. Obwohl. Nein. Wenn es etwas nicht hat, dann Stil.

Schreiben um des Schreibens willen. Kann das gutgehen?

„Mach‘ doch mal!“

„Also einen Anlass sollte es aber schon geben!“

„Ach, gibt immer Anlässe.“

Ist jemand, der etwas veranlasst ein Anlasser oder ist der dem Auto vorbehalten?

„Eher wohl ein Veranlasser.“

So, ich gehe mal eben kotzen.

„Machst du ein Kötzerchen?“

„Ich geb‘ dir gleich Kötzerchen.“

 

Zwei Tage später. Dieser Artikel wird fortgesetzt.

Denn mit in den Rhein fiel meine DHL-Kundenkarte, die mir Zugang zu allen Packstationen der Welt verschafft. Bislang war ich Nutzer der Packstation 112, die aber in einer Nacht- und Nebelaktion abgebaut worden ist. Etwas offener kommunizierte die „Deutsche Post“ diese Woche auch das Ende meiner Ausweichstationen 110 und 111. Auch die sind nun Geschichte und es dünkt mich, das System Packstation an sich ist bald Geschichte, wenn sie immer mehr  von ihnen abbauen.

Aus der Packstation 113 bei „Auto Teile Unger“ holte ich jüngst einen Nasenhaartrimmer, wobei ich nicht einmal weiß, ob das die korrekte Bezeichnung ist. „Nosetrimmer“ steht auf der Verpackung, obwohl man ja nicht die Nase, sondern deren Auswüchse trimmt.

Jüngst noch jemandem ungefragt mitgeteilt, welche Vorteile eine rasierte Nase bietet. Gar keine. Denn es kann vorkommen, dass man so dasitzt, vielleicht etwas schreibt und nicht mitbekommt, dass die Schleimhäute – oder wer auch immer – permanent Popel produzieren. Die sind ja nicht einfach so da. Sie bilden sich aus einer Melange aus Schleim und Dreck, den man einatmet – ohne Nasenhaare übrigens ungefiltert einatmet.

Stimmt der Trockenheitsgrad des Popels, fällt er dann ungebremst aus dem Nichts herab auf die Tastatur. Tippt man dann ausgerechnet den Buchstaben, auf dem der Popel gelandet ist, ist der Popel da, wo er hingehört: am Finger, damit man ihn dann beispielsweise an der Hose – ist ja niemand zuhause – abstreifen kann. Ihn ins Textil so einarbeiten kann, dass er nicht auffällt.

Kenner wissen, dass sich der Sturz einer Anballung von Nasensekret sich durch ein dezentes Kitzeln ankündigt. Da gilt es also, schnellstmöglich zu reagieren, will man den freien Fall vereiteln.

Ab einer gewissen Nasenhaarlänge kommt es – zumindest bei mir – zu Verwechslungen. Da denke ich, es ballen sich mehrere Popel zu einem Mega-Popel, nur um dann bohrend festzustellen, dass es sich um ein Geflecht von Nasenhaaren handelt. Und die können ebenfalls kitzeln, da Nasenhaare mit ihrem Durchmesser es mit dem von Schamhaaren aufnehmen können, da tut sich nicht viel. Ich habe den direkten Vergleich aber noch nicht gewagt, finde den Aspekt auch kindisch, gar ordinär.

Bislang hatte ich immer einen Trimmer von „Rossmann“. Zehn Euro. Schon immer. Dass die nicht viel können, merkt man immer dann, wenn sich die Scherblätter in die Naseninnenwand einfräsen. Das tut übrigens sehr weh, zumal das Gerät sich einmal eingefressen nicht mehr so ohne Weiteres aus der Schleimhaut entfernen lässt. Ich reiße dann immer einmal kräftig, nachdem ich mich abgelenkt habe und selber vom Reißen überrascht bin.

Der Prozess des Rasierens dauert bei mir pro Nasenloch rund 20 Minuten, da ich das sehr ausführlich mache, wenn ich es denn schon einmal angefangen habe. Nun ist ja jede Nase anders, aber da ich meine seit Längerem kenne, weiß ich, wie ich auch die letzten Winkel mit dem Schneidwerkzeug erreiche. Man drückt dann von außen auf der Nase herum, um tiefliegende Haare irgendwie weiter nach vorn zu schaffen, was auch funktioniert.

Nach 40 Minuten ist die Nase dann haarfrei und tut weh. Nasenbluten gehört dazu, ich nehme an, dass die Trimmer daher auch abwaschbar sind, weil sonst das Blut an den kleinen Messerchen antrocknen würde und diese vielleicht abstumpften.

Vielleicht waren zuletzte die stumpfen Messer das Problem. Vielleicht gestaltete sich der Prozess deshalb immer so blutig. Doch der Schaden war ein anderer. Ich wollte an sich nur die Haare entfernen, die mir aus den Ohren wachsen, da diese sich großer Unbeliebtheit bei meiner Mitbewohnerin erfreuen. Sie zieht dann immer dran.

„Aua!“

„Ja, dann rasier‘ sie dir doch ab! Wie kann man überhaupt an den Ohren Haare haben?!“

„Männer haben das. Männer haben überall Haare.“

Also holte ich das Gerät, das mir dann auf den Boden fiel und einfach mal kaputt war. Und bei so etwas zögere ich nicht lange, da wird direkt Ersatz bestellt. Und dieses Mal richtig. Nicht dieser Billo-Scheiß, jetzt verdoppeln wir das Nasenhaartrimmerbudget einfach mal auf 20 Euro und erwerben ein Modell der Marke „Philips“, die derzeit strauchelt. Also helfe ich auch irgendwo. Die Fernseher von „Philips“ sind kacke, aber was Rasurwerkzeug angeht, halte ich viel auf die Holländer, auch wenn mir jüngst ein Niederländer recht unsympathisch geworden ist, weil er Probleme mit Blitz-Überweisungen hatte oder mit Geld überhaupt.

Man tut so viele Dinge im Leben, die man ja doch immer wieder tun muss. Dazu gehört das Nasenhaartrimmen, denn sie wachsen ja doch wieder nach. Darum wäre es doch mal nicht uninteressant zu wissen, ob ihr Wachstum Grenzen kennt oder ob man sich auch Nasenhaare beispielsweise flechten könnte. Oder tönen. Oder flechten und tönen. Meine Eitelkeit verbietet mir jedoch diesen Selbstversuch, zumal meine Mitbewohnerin sich gerade erst an den Vollbart gewöhnt hat, da kann ich ihr unmöglich mit diesem Vorhaben kommen.

„Mitbewohnerin, ein kleines Experiment wird uns durch die nächsten Wochen begleiten. Ich lasse mir mein Nasenhaar lang wachsen.“

„Hol‘ deinen Reisetrolley und pack‘ dir das Nötigste ein. Du kannst ausziehen. Ich mache weißgott nicht jeden Scheiß von dir mit.“

Könnte sie sagen, sie würde es anders verpacken: „Nein. Uns wird dieses Experiment nicht begleiten. Nicht einen Tag.“

Und sie hätte Recht, auch wenn ich glaube, dass es irgendwo in der Welt auch einen ordentlichen Nasenhaarfetisch gibt. Über die technische Umsetzung will ich mir aber keine Gedanken machen.


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