SBAich

Hoerbar_haare

 

112 Blogs sind für die „Seppo Blog-Auszeichnung“ 2016 nominiert, beziehungsweise haben sich ganz regelkonform selbst nominiert. Bislang nehmen 49 derer an der zweiten Runde teil, die noch bis zum 15.08. dieses Jahres läuft. Ich werde nicht müde, Euch fürs Mitmachen zu danken, auch wenn ich es inzwischen krank finde, dass der Fragebogen, Bestandteil dieser zweiten Runde, mit 28 Fragen derart komplex geraten ist, dass ich jeden nur bemitleiden kann, der ihn ausfüllen muss. Zwar bin ich selber nicht nominiert, da ich Jury und Ausrichter in einem bin, doch habe ich leichtsinnig irgendwo geschrieben, dass ich mich dennoch an ihm abarbeite, sagen wir, aus Solidarität eben. Davon abgesehen glaube ich, dass Blogger gerne Fragen beantworten.

Viele von Euch sind derart bequem, dass sie den Fragebogen aufteilen, weil Ihr zu faul seid, alle 28 Fragen in einem Rutsch zu beantworten. Auch ich knicke vor dieser Last ein und stürze mich zunächst nur auf die ersten zehn Fragen.

 

Was haben Seppo und Du gemeinsam? (Dani Wolf)

Ja, das geht ja schon gut los. Wie selbstbezogen kann ein Ausrichter eigentlich sein, eine solche Frage zu stellen?! Ach, wobei, ich sehe gerade, sie kommt von Dani Wolf! Also, zunächst einmal sind Seppo und ich gottseidank eine und die selbe Person. Dieses Glück ist nur mir vorbehalten, da werden nun 112 andere Blogger sehr neidisch, ich habe da jedes Verständnis.

Ich wurde vor geraumer Zeit einmal in Persönlichkeiten aufgesplittet. Ich meine, mich an vier erinnern zu können, auch wenn ich glaube, alle vier sind Teil einer Persönlichkeit. Der Fachmann spricht von „Facetten“. Eine davon wurde „der böse Seppo“ genannt. Wie äußert sich der böse Seppo? Ich weiß es nicht, es übersteigt meine Selbstreflexion; offenbar war ich da mal jemandem böse gegenüber, was nicht meine Absicht war. Ich war nur Opfer meiner selbst.

Diese erste Frage führt zwangsläufig bei mir zu einer öffentlichen Selbstanalyse. Damit hadere ich immer, da ich – wie eben auch Seppo – gerne mein äußeres Bild kontrollieren will; aber wer will das nicht?! Gelegentlich entgleitet mir allerdings jede Kontrolle, was gerade in emotional sehr anspruchsvollen Situationen der Fall ist. Ich habe schon viel Aufräumarbeit leisten müssen.

Natürlich decken sich meine Eigenschaften vollumfänglich mit denen von Seppo. Im Gros bin ich damit auch einverstanden, auch wenn ich das ein oder andere gerne anders sähe. Der Leser mag das kennen, den Vorsatz, sich hier und da zu ändern, doch wie das bei Vorsätzen so ist: Man fällt schnell zurück in alte Gewohnheiten. Ganz ähnlich wie Seppo habe ich mich daher mit vielem abgefunden. Mit dem Hang beispielsweise, mich gerne zurückzuziehen, ohne das als ein „Alleinsein“ zu empfinden, was Außenstehende zweifellos täten. Daraus ziehe ich meine Koketterie mit dem Umstand, Menschen abzulehnen. Das ist natürlich unwahr, ich beschränke mich jedoch bei den mir lieben Menschen – und auch da ähnele ich mir – auf einen kleinen Kreis, den ich aber stets erweitere. Ein gewiss stark ausgeprägtes Misstrauen ist mir eigen, dessen Ursache mir nicht klar ist und ich verkneife mir den Spruch „Ich wurde oft enttäuscht“. Obwohl …

Ich war schon ein anderer Mensch, sobald die Kamera an war. „War“. Wie deprimierend. Nun sind sie aus, die Kameras, und eine Facette meiner selbst ist in ein Koma gefallen. Gut, dass es da meine Mitbewohnerin gibt, die diverse Wachphasen jener „On Air“-Facette ertragen darf. Muss.

 

Wieso hättest Du die SBA nicht verdient? (ebd.)

Lächerlich. Die Frage. Natürlich hätte ich sie verdient! Wer hat sich die Frage ausgedacht?! Ach, schon wieder Dani Wolf. Mir fällt beim besten Willen kein Grund ein. Vielleicht der: Ich bin Ausrichter und Jury in einem. Sollte ich (Ich nehme ja nicht teil!) die #sba2016 gewinnen, könnte der ein oder andere auf den dummen Gedanken kommen, es läge ein Interessenkonflikt vor. Gut, ich habe den Preis im vergangenen Jahr gewonnen, aber eben auch verdient. Außerdem frage ich mich, welche eigentlich die Kriterien für den Sieg sind. Aber allein das Mitmachen bei dieser Nummer zeugt von einem gewissen Ironie-Verständnis, sodass jeder eigentlich den Sieg verdient hätte.

 

Eine Woche lang keine (soziale) Technik: kein Handy, kein Facebook, kein Blog – nichts. Was würde das mit Dir machen? (FranCesca Bommer)

Ich habe exakt das vor ein paar Monaten ausprobiert. Es hat zweifellos viele Vorteile, gerade der Verzicht auf Facebook reizt mich immer wieder. Doch das Nicht-Bloggen hatte ich nur vier Tage lang ausgehalten. Zum einen sah ich den Absturz meiner Klickzahlen mit einem gewissen Argwohn und Schmerzen, zum anderen juckte es mich schon am dritten Tag, etwas zu schreiben, da ich mich nach einem knappen Jahr des Bloggens sehr an diese Form der Mitteilung gewöhnt hatte.

Der Verzicht aufs Handy war überdies gar kein Problem für mich, überhaupt hatte ich die komplette Isolation gewählt, mir auch aus persönlichen Gründen eine freie Woche von der Erwerbsarbeit gegönnt. Es war eine Art Urlaub vom Ich – mit mir. Und es war empfehlenswert, ist es noch.

 

Was inspiriert Dich für Deine Themen? (ebd.)

Ganz klar: meine eigene Person. Was soll ich drumherum reden. Die Kunst besteht wohl darin, das aber zu verknüpfen mit Themen, die alle angehen. Jüngst schrieb ich zweifach über so etwas Profanes wie eine Mikrowelle. Im selben Artikel schreibe ich „Meine Hände brauche ich nur zum Wichsen“. Dazu kam nicht eine Reaktion; aber zum Signalton einer Mikrowelle kamen unzählige Kommentare! Es sind die kleinen Dinge, zu denen jeder etwas beizutragen hat und selbst nach einem Jahr des seppologs kann ich noch immer nicht genau einschätzen, wie ein Artikel ankommt; oft genug liege ich phänomenal daneben – in beide Richtungen.

Die Themenfindung wird zunehmend schwieriger, da die klassischen Beziehungsfragen bereits abgearbeitet sind und sich Lara, die ganz anders heißt, erbat, nicht mehr ganz so penetrant als Sex-Bombe dargestellt zu werden, auch wenn ich nicht davon abrücke, dass sie puren Sex ausstrahlt, was ein Kompliment ist.

Oft kommen mir nur Begriffe in den Sinn, aus denen ich dann einen Artikel stricke. So war es beim Knauf, bei der regelmäßigen Oftmaligkeit oder beim Runz. Persönlich freue ich mich, wenn ich aus dem Nichts auf so etwas komme wie „Hanghafter Zwang“, was beim Leser jüngst leider völlig unterging, während ich mich dafür am Küchentisch feiere.

Ansonsten sind es Alltagsbeobachten, die etwas hergeben oder auch Nachdenkliches, was zuletzt aus gegebenem Anlass leider etwas in den Vordergrund rückte.

Oft übersehe ich auch Dinge. Wenn ich mit dem Auto gegen eine Laterne fahre, muss klar sein: Das wird verbloggt. Wenn ich mit einem vermeintlichen Tumor in der Notaufnahme sitze, ist sofort klar: Das wird verbloggt. Wenn ich die Küche überschwemme, darf ich mich trotz des Unglücks darüber freuen, dass es Stoff für das seppolog liefert. Wenn meine Mitbewohnerin demnächst für drei Wochen zu meiner großen Traurigkeit den Kontinent verlässt, weiß ich immerhin, dass der Strohwitwer wieder etwas zu sagen haben wird. Es muss alles verwurstet werden, ist es noch so privat, ist es noch so demprimierend. Es ist nur konsequent. Allerdings verwurste ich gar nicht alles ;) Ich muss mir viel verkneifen.

 

Wer hat Dir das Hirn so manipuliert, dass Du bei so einem Wettbewerb teilnimmst? (Angel Mohli)

Das war eindeutig ich. Ich habe 112 Blogger manipuliert. Es gibt nur eine Bloggerin, die nicht müde wird, mir unter die Nase zu reiben, dass sie eben nicht teilnimmt. Ich habe das verstanden und finde es natürlich völlig okay. Es ist mir nahezu lungo.

Die Frage müsste eher die sein, warum man an dem billigen Abklatsch der #sba2016 teilnimmt, am „Liebster Award„, bei dem es nicht einmal etwas zu gewinnen gibt! Der ist doch die große Gehirnwäsche! Die #sba2016 ist hingegen eine grundehrliche Veranstaltung, die offen kommuniziert: „Keine Ahnung, was als nächstes geschieht!“

 

Wer sollte Deinen Blog besser nicht lesen? (Sarah Katt)

Ich schreibe das seppolog so, dass ihn jeder lesen kann. Darum verkneife ich mir ja soviel, um nachher keinen Ärger zu bekommen. Bis auf Lara hat das bislang funktioniert.

Mein ehemaliger Chef, der eigentlich nicht Chef war, aber irgendwie doch, las oder liest auch. Er war plötzlich sehr gut über meinen Leistenbruch informiert und sagte mal zu mir: „Ich lese, Herr Flotho“. Das war mir durchaus etwas unangenehm und ich überprüfte rasch, ob mein Arbeitgeber im Blog gut wegkommt.

Meine Eltern lesen nicht. Zumindest glaube ich das, sie hätten schon Meldung gemacht. Unangenehm wären mir nur Passagen wie „Mein Sexleben ist ein einziger Porno. Aber einer, den sich auch Frauen angucken würden.“ Aber auch damit könnte ich letztlich leben. Jetzt, mit etwas Abstand frage ich mich, ob das überhaupt ein guter Porno sein kann, wenn ihn sich auch Frauen angucken würden. Hier setze ich dann doch lieber mal einen ironischen Smiley. ;)

 

Auf einer Skala von eins bis zehn: Was isst Du am liebsten? (Manuel Höttges)

Ah, eine Frage vom Mann mit der Frau, die in ihrer Wohnung lebt, einer ganz umwerfenden Frau. Ja, die Frage passt zu ihm. Grundsätzlich zehn, mit der Einschränkung, dass sieben, da Gemüse.

Ich bin ein einfach gestrickter Mensch, ohne mich selbst Simplicissimus nennen zu wollen. Habe aber auch schon gehört, ich sei ein komplizierter Charakter. Ich weiß es nicht, aber wenn man weiß, wie ich funktioniere, bin ich sensationell leicht zu manipulieren. Nein, „handzuhaben“ klingt besser. Meine Mitbewohnerin hat überhaupt kein Problem mit mir. Darum ist sie mir so wichtig, sie kann Seppo.

Achso. Essen. Geht mal nicht um mich. Also. Da einfach gestrickt, esse ich auch gerne einfach. Es sind die einfachen Gerichte, mit denen man mich beglücken kann. Ich brauche keine Kunstwerke auf Tellern und ich hadere damit, wenn die Zubereitung länger als das eigentliche Essen dauert. Wobei mir natürlich gemeinsames Kochen als Ritual mit meiner Mitbewohnerin durchaus etwas Wertvolles ist, wenn es eben mehr um das Kochen als um das Essen geht. Dass Kochen große Kunst sein kann, ist mir klar, weiß ich zu schätzen, steht bei mir aber nicht im Vordergrund, obgleich ich Menschen bewundere, die ohne Not großes zaubern können.

Also letztliche Antwort: acht.

 

Welchen Titel hatte Dein erster Blog-Eintrag, welchen wird Dein letzter haben? (Marc Kipfer)

„Wir können!“ hieß mein erster und somit kann der letzte nur einen Namen haben. Sollte ich allerdings heute noch tödlich verunglücken, wäre der letzte Titel „Zehn Fragen an mich – #sba2016“.

 

Was frühstückst Du? (Alex La Famee)

In aller Regel überspringe ich das Frühtsück und steige abends mit dem Mittagessen in die Ernährung ein.

 

Katze oder Hund? (Rita Raptakis)

Hund. Ich bin absoluter Hunde-Freund. Zwar sind Hunde mitunter sehr doof, aber eben auch treu. Das macht es wohl aus, diese Treue. Das Treudoofe. Ein Hund ist wohl ein sehr großer Wunsch von mir.


Soviel bis hier. Wie auch Ihr habe ich noch bis zum 15.08.2016 Zeit, alle 28 Fragen zu beantworten. Damit seid Ihr dann automatisch in der dritten Runde der *~#sba2016, von der ich nicht ansatzweise weiß, wie sie aussehen könnte!


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