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Madleine Manish, mit bürgerlichem Namen Madleine Antriebsgesteigert, gehört zu den größten TV-Stars, die das deutsche Fernsehen bislang hervorgebracht hat. Kein Format, das sie nicht schon mindestens einmal moderiert hat. Für viele gilt sie als der weibliche Nachfolger, also Nachfolgerin, von Stefan Raab, dem Talent, das sie vergessen macht.

Madleine Manish – das ist Schönheit, das ist Charme, das ist Erotik, das ist purer Sex. Aber eben nicht nur das, denn keine Fernsehfrau steht so sehr für Talent, für Intelligenz und für Geistesgaben. Wer geglaubt hat, Frauen können sich in der deutschen Medienbranche gegen Schwergewichte wie Seppo nicht durchsetzen, den belehrt Madleine Manish eines Besseren.

„Ich musste mich nie verstellen und nie auf Mann machen. Wenn du es als Frau in diesem Geschäft schaffen willst, dann schaffst du es auch. Wer scheitert, sollte es sich nicht so einfach machen und es auf das Patriarchat schieben.“

Das seppolog traf Madleine Manish anlässlich ihrer ersten Filmrolle in dem B-Movie „Seppo – Der Film“.

Madleine, zunächst einmal herzlichen Dank dafür, dass du dir die Zeit nimmst für unser Gespräch, denn ich darf wohl behaupten, dass derzeit kein TV-Star derart ausgebucht sein dürfte wie du.

Hihi, ja das ist absolut korrekt. Ich habe gut zu tun.

Spielt Neid in dieser Branche eine große Rolle?

Ja. Aber nur unter den Frauen. Natürlich macht es mir meine naturgegebene Schönheit nicht gerade einfacher. Sieh dir meine geschwungene Silhouette an. Wie aus dem Katalog. Du kennst diese Kataloge, aus denen man Frauen bestellt?

Ja. Also nein! Um Gottes Willen!

Oder mein Gesicht! Allein mein Gesicht ist ja das einer Göttin! Klingt unbescheiden, aber ich zitiere nur das, was zuletzt der „Playman“ über mich schrieb.

Für den du dich nun entblätterst hast. Ein Foto hast du mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Es zeigt, wie du sagst, ein Outtake?

Das ist richtig. Ist es nicht irre komisch, dass mein Schuh-Absatz in meinem Slip hängen bleibt?! Am Set haben sich alle gekugelt vor lachen!

Ja, sehr witzig. In der Tat. Was anderes: Ich bin ja nur insofern ein Journalist, als sich jeder so nennen darf, was übrigens erklärt, warum es so viele Möchtegern-Journalisten gibt. Und daher muss ich dich fragen, was ist dran an dem Gerücht, dass du deine Filmrolle in dem Biopic über Seppo, also über mich, wie ich gerade merke, nur deshalb bekommen hast, weil du mit ihm, also mit mir, geschlafen hast. Du merkst, es ist vollkommen unsinnig, diese Frage zu stellen, denn ich müsste die Antwort ja wissen. Deshalb formuliere ich um: Wie war ich?!

Jetzt bringst du dich aber selbst in Verlegenheit. Also ich sage mal so: dass du deinen Spaß hattest, habe ich gehört.

Ja, du warst sensationell.

Habe ich deshalb die Rolle bekommen?

Ja. Hast du. Andere Frage. Ich selber sehe oft Fernseh-Moderatorinnen, sagen wir mal, bei „Taff“, die zumindest für einen anspruchslosen Massengeschmack ganz annehmbar aussehen, vielleicht sogar „fickbar“. Ihr zweites Merkmal ist meist das, dass ihr vermeintlich gutes Aussehen ihr einziges Merkmal ist, das sie für das Fernsehen als Bildmedium qualifiziert. Dann aber machen sie oft den Fehler, den Mund zu öffnen. Bist du da eine Ausnahme?

Ganz und gar nicht. Auch ich moderiere die meisten Sachen wegen meines Aussehens. Talent kann der Grund ja nun wirklich nicht sein und Allgemeinwissen beispielsweise geht mir völlig ab. Brauche ich aber auch nicht wegen der Nacktfotos von mir. 

Findest du das nicht den Frauen ungerecht gegenüber, die was im Kopf haben und geradeaus sprechen können?

Total. Bei meinen Bewerbungsgesprächen vor einigen Jahren habe ich mir das Geradeaussprechen verkniffen. Viele Männer werden misstrauisch, wenn du intelligent herüberkommst, fühlen sich möglicherweise bedroht.

Wie findest du die N24-Wetterfee, die neuerdings immer vor so einem Tümpel stehend „moderiert“, die mit den aufgespritzten Lippen?

Die blonde oder die brünette?

Findest du unser Gespräch sexistisch, weil es nur um Frauen geht?

Wir können ja noch über die Männer in der Branche sprechen.

Ne, keine Lust. Aber ich will nicht verhehlen, dass dort auch der ein oder andere Härtefall aus unerfindlichen Gründen vor einer Kamera steht.

Wie kommt es eigentlich, dass du nicht mehr vor einer Kamera stehst?

Ach, da kam eines zum anderen. Der Sender damals hatte im Grunde sein komplettes Jahresbudget in meine Gage investiert und sich damit völlig verhoben.

Oder liegt es daran, dass du dich völlig überschätzt?

Das kann natürlich auch sein. Ich warne aber vor Selbstunterschätzung.

Seppo, hast du schon einmal überlegt, etwas an dir machen zu lassen?

Seh‘ ich scheiße aus, oder was?!

Naja, also auch als Mann muss man ja fürs Fernsehen gut aussehen! Wie wäre es mit Po-Implantaten?

Was?! Geht’s noch?! Die sollen sehr gefährlich sein! Und ich finde, bei mir geht’s auch ohne!

Oder deine Frisur, Seppo. Das soll eine Frisur sein?! So einen Scheitel trug man in Nazi-Deutschland!

Ja sachma hackt’s?! Ich hab nicht unbedingt viele Haare, aus denen man eine Trendfrisur machen könnte!

Haar-Transplantation ist das Stichwort, Seppo! Mit den Spinnweben da auf deinem Kopf kommst du nicht mehr vor die Kamera!

Vielleicht will ich ja nur Social-Media-Manager werden! Wer sagt denn, dass ich vor die Kamera will?!

Du filmst dich beim Kacken!

Was?! Das ist aber nun wirklich ein ganz mieses Gerücht!

Doch, das nanntest du damals „WC-Geschichten“!

Madleine, das war … da saß ich nur pro forma auf der Toilette. Darum geht es doch jetzt auch gar nicht. Lass‘ uns über deinen neuen Film sprechen!

Und du bist zu alt. Wie alt bist du?

38 oder 39.

Zu alt. Du hast Falten. Ultra-HD kommt. Diese Falten kannst du für SD noch wegschminken, aber gegen 4K hast du keine Chance! Wenn du mit 16 nicht im Fernsehgeschäft Fuß gefasst hast, wird das nichts.

Jörg Draeger ist 70 und geht jetzt zu Tele 5!

Ja. Mit Harry Wijnvoord und Björn-Hergen Schimpf. Und Karl Dall. Merkste was? Alle sehr alt. Im Fernsehen musst du als Mann entweder sehr jung oder sehr alt sein. Für die dazwischen liegenden Jahre brauchst du einen Job. Als Frau ist es ähnlich. Mit neun Jahren gehst du zu „Germany’s next Topmodel“ und mit 90 bist du die Grande Dame des deutschen Fernsehens. Dazwischen Dschungelcamp.

Sieht für uns beide nicht so gut aus, oder? Wir sollten mal in unserer Verzweifelung ein Web-Format starten!

Vergiss das. Ich habe deinen Youtube-Channel gesehen.

Madleine, jetzt ist uns die Zeit davon gerannt. Ich bedanke mich für dieses erquickende Gespräch und drücke die Daumen für deinen neuen Philm!


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