finale

Einst waren es 112 Teilnehmer, die sich Ruhm und Klicks vom Besteigen des Bloggerolymps erhofft hatten. Ein knallhartes Selektionsverfahren hat über drei Runden die 23 deutschsprachigen Blogs herausgefiltert, die sich die Trophäe der „Seppo Blog-Auszeichnung“ 2016 verdient haben. Unterhalb dieses Textes sind alle Finalisten noch einmal aufgelistet. Sie alle haben die dritte, nicht ganz einfache Aufgabe auf dem Weg zum Thron der #sba2016 bewältigt. Und das nicht einfach nur so, sondern allen gemein ist, dass sie sich tatsächlich ins Zeug gelegt haben, wie es eines Anwärters auf die Bloggerkrone würdig ist. Entstanden sind 23 Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten trotz strenger Rahmenvorgaben, die auf 23 kreative Arten umgesetzt wurden. Es juckt mich, einige hervorzuheben, doch würden die anderen dadurch zu Unrecht untergehen. Darum empfehle ich schlicht die Lektüre der unten stehenden Geschichten, die chronologisch angeordnet sind, nach Eingangszeitpunkt in meinem Postfach. Bei aller mir manchmal unterstellten Ironie danke ich allen sehr ernsthaft fürs Mitmachen. Mit dieser Menge an Teilnehmern hatte ich zu Beginn des Jahres nicht gerechnet. Gerne erinnere ich mich an das „Nominiert!“ …

Lange hat die Redaktion des seppologs darüber nachgedacht, wie der Sieger auserkoren werden kann. Der Sieger oder die Siegerin steht in diesem Moment bereits fest.

Anfang des Jahres war für mich völlig klar, dass ich allein den Sieger auserwähle, doch überraschte mich zuletzt die hohe Qualität der Geschichten und ein willkürliches Urteil, wie ich es gerne fälle, wäre nicht mehr angemessen gewesen. Mein Marketing-Martin warnte mich unlängst vor einem Shitstorm, wenn ich einen Blogger wähle, nur weil er mir besonders sympathisch ist. Doch dagegen spricht ja, dass ich ihn dann nicht wählte, eben weil er mir sympathisch ist. Doch Marketing-Martin:

„Das wäre wie Vetternwirtschaft, Seppo. Du kämst umgehend in den Verdacht, den Blog zu wählen, der deinem thematisch am nächsten steht.“

„Ja, und?! Ich bin der Größte! Mir kann niemand was!“

„Die Zahlen sagen etwas anderes. In diesem Jahr hast du allein durch deine beleidigten Reaktionen auf kritische Kommentare unzählige Abonnenten verloren!“

„Ja. Aber insgesamt gewonnen. Ich sortiere die Idioten halt aus.“

„Seppo, gemach! Kürzlich gerietst du unter Homophobieverdacht und hast mindestens einen Leser dadurch verloren!“

„Ich und homophob! Ich bin heterophob durch und durch! Ich bin eine Ikone der Schwulen!“

„Du bist eine Leserin hart angegangen, nur weil sie sich kritisch über deine Heimatstadt Münster geäußert hat!“

„Ja. Das war zugegebenermaßen schön blöd. Also von ihr. Leser können mich im Grunde nicht beleidigen, da sie mich ja nicht kennen, aber ich meine, Münster zu beleidigen, puh, hart an der Grenze!“

„Dann hast du eine Leserin in Grund und Boden geschrieben, weil sie dir Angeberei unterstellt hat!“

„Mit meiner Schreibe? Ach, ich wollte schon lange mal über Sprachvergewaltigung schreiben, da kam sie mir als Aufhänger nur Recht.“

„Seppo, es gilt, Sympathien zurückzugewinnen. Mit der #sba2016 kann dir das gelingen!“

„Ich werde mich wohl kaum einschleimen. Wer das seppolog ein bisschen kennt, weiß, wie ernst er die Dinge hier nehmen muss. Ich finde, auch in diesem Jahr sollte der Gewinner wieder meinen Namen tragen!“

„Auf gar keinen Fall! Du hast von Beginn an geschworen, dass du dich von der Nummer ausnimmst. Wenn du dich jetzt wieder selbst krönst, verhöhnst du die Teilnehmer!“

„Aber das bringt bestimmt Klicks! ‚Selbstherrliches Arschloch voll in seinem Element‘ bloggen sie dann!“

„Und entfolgen dir reihenweise. Seppo, du brauchst die Jury-Lösung!“

Marketing-Martin hatte mich irgendwie überzeugt. Es entstand der Plan, gestützt von meiner Lektorin KM, die auch so ihre Favoriten unter den Teilnehmern hat, Euch über den Gewinner entscheiden zu lassen.

Nachdem ich gestern betriebsbedingt 20 meiner Mitarbeiter auf die Straße gesetzt habe, war ich in Sektlaune und diskutierte den Jury-Vorschlag mit Timotina. Timotina kam als (biologischer!) Mann zur Welt, lebte dann einige Jahre als Tina und hat nun beschlossen, gar kein Geschlecht zu haben. Und damit das „dritte Geschlecht“. Es ist verworren, aber in einigen Jahren haben wir auch das akzeptiert.

Marketing-Martin greift an dieser Stelle ein. Ich solle das keinesfalls erwähnen, ich könnte wieder als irgendwasphob gelten. Ich entgegne, dass ich hier etwas beschreibe, was in unserer Gesellschaft nun einmal vorkommt und das wir einfach mal als normal annehmen sollten. Auch der Geschlechtslose hat ein Recht darauf, bescherzt zu werden. Nun sagt Marketing-Martin, ich solle auf keinen Fall „geschlechtslos“ schreiben. Wie man es macht, man macht es falsch, hat man noch so gute Absichten …

Timotina wandte sich gegen die Jury-Idee: „Seppo, ich befürchte, es macht dabei nur ein harter Kern aus vier, fünf Leuten mit. Das könnte in die Hose gehen und offenbaren, dass die #sba2016 an Zugkraft verloren hat.“

Und sie, nein, er, nein, es, also Timotina hat in dem Punkt leider Recht. Zumal einige Geschichten schon länger online sind als andere und damit dem Gedächtnis der Leser nicht mehr so präsent wie die zuletzt eingereichte. Und somit seid nicht Ihr Bestandteil der Jury. So schnell kann’s gehen. Die Idee war gut, aber nicht praktikabel. Darum wird die Jury aus folgenden Personen bestehen:

  • Seppo

Bei der Wahl des Gewinners oder der Gewinnerin hatte ich ein ganz wesentliches Kriterium im Kopf: Welche Geschichte aus Runde drei packt mich? Da aber nicht die Geschichte gewinnt, sondern der Blog, war dieser natürlich ebenso Kriterium. Und ich betone, was albern zu Zeitpunkten wie diesen zu betonen ist: Es kann nur einer gewinnen. Ich musste mich auf einen Blog festlegen. Ich hatte gehofft, es würden viel mehr von der Aufgabenstellung der dritten Runde abgeschreckt werden, sodass ich nur zwischen drei Teilnehmern oder so hätte wählen müssen. Doch es waren 23. Und 23 sehr gute. Alle Nicht-Gewinner (die aber auch ganz klar Verlierer sind) mögen sich bitte nicht benachteiligt fühlen, ich bedaure es für alle 22 sehr. Das meine ich sehr ernst und ich bedanke mich abermals bei allen für die Teilnahme an der #sba2016, die 2017 etwas bescheidener als „Goldener Seppo“ weitergeführt wird. Mit einem horrenden Preisgeld.

Doch eines gilt bei der #sba nicht: dass es nur Gewinner gibt. Das ist oft ein Missverständnis, denn wie bei den Olympischen Spielen gibt es nur einen Gewinner. Alle anderen sind: Verlierer. „Dabeisein ist alles“?! Unsinn. Gewinnen ist alles. Denn wenn alle Gewinner sind, was ist dann der Gewinner?!

Kommen wir nun zum wesentlichen Punkt. Zur Bekanntgabe des Zeitpunktes der Bekanntgabe der 22 Verlierer. Und des einzigen Gewinners. Wie wäre es mit Sonntag? Was haben wir Sonntag? Den 30. Ist doch ein nettes Datum. Also, am kommenden Sonntag wird der oder die Gewinnerin (gottseidank hat Timotina nicht mitgemacht) bekanntgegeben. Hier. Im seppolog.

Den Teilnehmern: Eure ausgenommen, welche Geschichte von Euren Konkurrenten hat Euch besonders gefallen? Das würde mich tatsächlich sehr interessieren!


Der oder die Gewinnerin steht bereits fest. Dennoch schleimt Euch gerne noch ’ne Runde ein auf meiner Facebook-Seite!

Und diese sind die 23 Finalisten

Fashion-Library

JANALUDOLF

In der Kürze liegt die Würze

MUSIC, THE BIZZ & ROCK’N’ROLL

THEVOICEOFCRETE

DER NEUE STEFAN

MEIN NAME SEI MAMA

LOVELYLICIOUSME

Criticalpixie

Entspannung bei Stress (I) (II) (III)

WhooWhispers

Mutterkiste

Jimmy Novakin

Karo-Tina Aldente

Izzie Stark

Lujonija

Der Schreibplanet

Reisswolfblog

Karinhold

Zimmer 4

Dampfbloque

ArZu

Onkobitch

Außer Konkurrenz: Lebenslichtpfade