7,438 Milliarden Menschen leben auf diesem Planeten. Das umwerfende Gros dieser nicht greifbaren Masse profitiert massiv von der Globalisierung.
Der Begriff der Globalisierung hat inzwischen im „Westen“ eine negative Konnotation bekommen und wird von linken und rechten Parteien missbraucht, um eine Stimmung herzustellen, die jeder Grundlage entbehrt. Aus mir unerfindlichen Gründen erfreuen sich diese Parteien (ich rede nicht nur von der deutschen Parteienlandschaft) regen Zulaufs von Menschen, die Globalisierung als etwas Schlechtes empfinden. Viele – nicht alle! – schreien dabei sehr laut, und wenn man sie mal fragt, was sie an der Globalisierung nicht schätzen, plappern sie das nach, was Demagogen vorgelegt haben. Tatsächlich aber sind viele – nicht alle! – ziemlich unwissend und damit gefundenes Fressen für populistische Parteien, die so tun, als seien sie für den Bürger da und als grenzten sie sich damit von den „etablierten“ Parteien ab, denen es ja nur um Posten und Wiederwahl gehe. Wer mal hinter die Kulissen einer AfD-Fraktion geguckt hat, dürfte bass erstaunt sein ob des Postengeschachers dort. Denen geht es doch nun wirklich nicht um das Wohl der Bürger. Warum fällt der Mensch immer wieder auf so etwas herein?!
Globalisierung gab es schon einmal. Mehrfach. Beispielsweise vor dem Ersten Weltkrieg, als der Welthandel in einem ganz ähnlichen Ausmaß wie in neuerer Zeit florierte, bevor bittere fünf Jahre ihn abgewürgt haben. Die Folgen sind bekannt – in Teilen aber wieder vergessen.
In den zurückliegenden vier Dekaden hat sich der Zustand der Weltbevölkerung in einem Ausmaß verbessert, über das viel zu wenig gesprochen wird. Und ich schicke eines vorweg: Natürlich geht es vielen Menschen sehr schlecht. Natürlich ist nicht jeder Aspekt der Globalisierung per se gut. Natürlich gibt es lokale Kriege, die Gefahrenpotenzial bergen. Natürlich ist der Hunger nicht besiegt. Und natürlich leben gerade wir auf Kosten anderer.
In den vergangenen 40 Jahren ist die Armut stärker zurückgegangen als jemals zuvor in der Geschichte des Menschen. Noch in den 1970er-Jahren lebte mehr als die Hälfte der Menschheit in unerträglicher Armut. Bei gestiegener Anzahl der Menschen leidet heute ein Zehntel der Menschen unter Armut. Ich verzichte auf das Wort „nur“. Doch es ist der Globalisierung zu verdanken, dass es eben nicht mehr fünf Zehntel sind, sondern etwa 800 Millionen Menschen, eine immer noch sehr hohe Zahl, von der sich jedes Jahr allerdings 70 Millionen verabschieden; sie „steigen auf“. Bis 2030 ist es nicht utopisch, die extreme Armut zu besiegen. Der Mensch geht nicht unter. Im Gegenteil, er ist auf einem guten Weg.
Gerade in China (in meinen Augen weißgott kein Vorbild) hat die Konzentration auf Export (und das ist Globalisierung) die Armutsrate von 80 auf zehn Prozent gesenkt. Das sind keine chinesischen Propagandazahlen, die ich hier zitiere, und nochmal: China ist ein zweifelhaftes Vorbild, das sehr brachial vorgeht und das auf Kosten der dort Ärmsten (und der Umwelt, aber selbst da hat die chinesische Regierung inzwischen gegengesteuert. Auch wir wuchsen und wachsen auf Kosten der Erde.). Das allerdings ist nicht durch die Globalisierung bedingt, das ist chinesische Politik.
Die Zahl der Geburten fiel im weltweiten Schnitt von 4,48 auf 2,51. Das ist ein gutes Zeichen, da Frauen in ärmsten Regionen nicht mehr gegen den Hungertod ihrer Nachkommen „angebären“ müssen: Die Kindersterblichkeit hat sich in den vergangenen 40 Jahren halbiert.
Die häufigsten Todesursachen sind Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Und nicht mehr Polioepidemien oder Malaria. Die Zahl der Malaria-Ansteckungen hat sich seit dem Jahrtausendwechsel halbiert.
Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Daher ist Bildung unser wichtigstes Gut. Leider setzen wir das Wissen darum nicht in die Praxis um. In armen Ländern ist Bildung noch wichtiger und Voraussetzung für Wohlstand: Wer gebildet ist, lebt länger, verdient mehr und kann mehr in seinen Nachwuchs investieren. In weiten Teilen Afrikas haben mehr als zwei Drittel der Menschen zumindest „Schulerfahrung“. Das war mal ein Drittel. Und klar, es müssen drei werden. Ein Staat wie Botswana strebt gerade in die globale Mittelschicht auf. Eine Folge von Bildung. Und Globalisierung!
Wir erleben gerade einen schlimmen Krieg in Syrien und Terrorismus vor der Haustür, der (bislang) aber deutlich weniger Opfer gefordert hat als der Terrorismus des deutschen Herbstes, was aber keiner mehr weiß. Davon profitieren Parteien mit zweifelhaftem Parteiprogramm und menschenverachtender Politik. Krieg und Terrorismus machen weniger als zwei Prozent der jährlichen Todesfälle aus. Auch das sah mal ganz anders aus.
Ich weiß, dass man Schicksale nicht auf nackte Zahlen reduzieren sollte. Es geht mir nur um eines: Die Zahlen schrumpfen. Es ist schlimm. Es war aber mal sehr viel schlimmer. Und diese Dinge rufen wir uns zu selten ins Bewusstsein. Was auch nicht alicewunder nimmt, da unsere Nachrichtenmedien immer und immer wieder dasselbe durchkauen. Aber kann man es ihnen vorwerfen? „Der Spiegel“ hat vor einigen Monaten eine Rubrik eingeführt, in der positive Entwicklungen dargestellt werden. Dieser Rubrik habe ich einige der hier genannten Zahlen entnommen, wie auch dem Blatt „Geo“ (11/2016).
Auch in anderen Medien kann man Zahlen finden, die belegen,
Und ich glaube den Zahlen diverser Institutionen. Nicht aller. Aber doch vieler. Das Argument „Lügenpresse“ ist unzulässig. Auch das wird nur nachgeplappert. In Deutschland mag hier und da einseitig berichtet werden, doch nirgendwo setzen sich die Medien mit ihrer eigenen Rolle so selbstkritisch auseinander wie hierzulande. Einseitige Medien? Schonmal „Fox News“ geguckt? Lügenpresse? Schonmal „Russia Today Deutsch“ geguckt?! Wer hier ernsthaft von Lügen- oder Systempresse spricht, der hat einfach seinen klaren Blick verloren, vielleicht auch den Bezug zur Realität. Deutschland hatte schon einmal eine Lügenpresse. Das sieht dann ganz anders aus.
dass die Welt friedlicher ist als jemals zuvor. Dass wir derzeit es subjektiv anders empfinden, mag sein. Wir hören ja auch von jedem Furz eines Terroristen. Die Zahl der Kriege allerdings geht stetig zurück. Und ein drittes Mal: Ja, Syrien ist ein Debakel, bei dem viele Staaten wieder nur zusehen. Ein Eingreifen bedeutet aber auch das Risiko, sich mit einem Irren anzulegen. Jeder Krieg ist ein Krieg zu viel. Dennoch, die globale Entwicklung ist auf einem guten Weg.
Mitunter schimpfe ich auf die Demokratie. Was sie in überzogener Form vermag, hat der „Brexit“ gezeigt oder die jüngste Entscheidung zu „Ceta“. Ceta ist gar nicht schlimm. Es ist aber en vogue, gegen diese Dinge zu sein. Aber dass wir schon seit 70 Jahren Handelsverträge abschließen, ist dem Wutbürger entgangen?! Es ist unsere Pflicht, Handelsverträge abzuschließen. Handelshemmnisse verteuern Produkte (auf beiden Seiten!), Subventionen (zum Beispiel die EU-Landwirtschaftssubventionen) stürzen andere Staaten ins Unglück. Die afrikanische Landwirtschaft kommt deshalb nicht auf die Beine, weil wir ihnen den Export ihrer Produkte künstlich verteuern. Sie werden ihren Kram hier nicht los, weil wir uns abschotten und lieber Butterberge produzieren. Das ist nicht Globalisierung, das ist ihr Gegenteil! Ist natürlich blöd, denn was man jahrzehntelang subventioniert, kann man nicht ohne den Niedergang einer künstlich gepäppelten und eigentlich ineffizienten Industrie wieder rückgängig machen. Doch es ist eine Industrie, die andere besser können. Und darum geht es im Welthandel: Die eine Volkswirtschaft kann Produkt A, die andere Produkt B. Also tauschen sie ihre Produkte untereinander aus, was diese billiger macht. Auf der einen Seite freuen sich die Konsumenten, auf der anderen werden Arbeitsplätze geschaffen. Das ist der Kern von Welthandel, von dem Deutschland schon immer profitiert hat. Wir sind deshalb Exportweltmeister, weil andere Staaten unsere Produkte eben nicht mit tarifären (Zöllen) oder nicht-tarifären (Auflagen) Handelshemmnissen belegen. Natürlich, einige Staaten tun das für bestimmte Industriezweige, doch auch diese Hemmnisse sollen fallen: Ceta, TTIP. Beide werden kommen. Wenn nicht heute, dann morgen. Es ist in unserem Interesse.
Trotz zweifelhafter und blamabler demokratischer Entscheidungen bin ich natürlich Freund der Demokratie, aber die EU hat sich jüngst wieder lächerlich gemacht mit ihrem (teilweisen) Prinzip der Einstimmigkeit. Das nervt. Doch Demokratie ist auf dem Vormarsch: 120 Staaten gelten heute als demokratisch, vor 40 Jahren waren es 40. Nicht alles „volle“ Demokratien, aber immerhin, ein Anfang. Despoten hatten es mal leichter auf dieser Welt.
Aufstrebende Länder folgen demselben Muster: Sie öffnen ihre Märkte (Globalisierung!), investieren in Fortschritt, Bildung und in so etwas, das man Rechtssicherheit nennt, was einer dezent gelenkten Marktwirtschaft entspricht.
Dennoch habe ich derzeit den Eindruck, dass Globalisierung als etwas Schlechtes empfunden wird, dass es uns dadurch schlechter ginge. Das ist einfach maximal großer Schwachsinn, der die Gefahr birgt, dass wir umschwenken. Protektionismus ist das Gegenteil. Das hatten wir schon. Es hat nicht funktioniert. Warum vergessen so viele Menschen die Vorzüge nicht nur des freien Waren- und Kapitalverkehrs, sondern auch den des freien Personenverkehrs?! Das alles ist eine unglaubliche Errungenschaft so kurz nach dem „Weltenbrand“, die noch viel schneller wieder in Frage gestellt wird. Ich weiß, viele haben Angst (zumindest kann man damit derzeit ganz praktisch jede irrationale Entscheidung begründen), aber fragt mich mal jemand, ob ich vielleicht auch Angst habe? Vor Irren, die grölend auf der Straße stehen und das fragil ausbalancierte Gleichgewicht unserer Gesellschaft gefährden. Nichts ist wichtiger als sozialer Frieden, von dem wir uns gar nicht vorstellen können, wie schnell er kippen kann mit katastrophalen Folgen.
Nicht alles ist gut an der Globalisierung. Das Konzept jedoch unabdingbar. Globalisierung schafft Frieden. Die EU als eine regionale Variante der Globalisierung hat eine enorme Stabilität geschaffen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg nicht kollabiert ist! Nicht alles ist gut, es ist so unerträglich vieles ungerecht. Im Nationalen wie im Globalen. Aber es ist alles viel besser, als uns einige glauben machen wollen. Die Linke hätte ja auch ein Problem, würde sie zugeben müssen, dass die Globalisierung funktioniert. Ich hingegen verweigere mich diesem ewigen Schwarzsehen und dem ewigen Genörgel über „die da oben“. Bevor ich meine Stimme einer fragwürdigen „Partei“ gebe, werde ich doch lieber selbst initiativ. Denn mal ehrlich, Rummeckern, aber dann außer protestzuwählen nichts weiter zu tun, ist ein bisschen wenig. So schlimm kann es dann ja wohl nicht sein.
Die (jüngst aktualisierte) Zahl zur Weltbevölkerung entstammt der „Deutschen Stiftung Weltbevölkerung“.
Unaktualisierte Zahlen findet Ihr auf meiner Facebook-Seite!
Globalisierung hat definitiv sein Für und sein Wider. Aktuell steht das Wider im Vordergrund, ja. Guter Beitrag, wenn auch nicht in allem voll und ganz deiner Meinung.
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„Nun ist das auf lange Sicht wahrscheinlich richtig… Aber die lange Sicht ist ein schlechter Führer in bezug auf die laufenden Dinge. Auf lange Sicht sind wir alle tot. Die Volkswirtschaft macht es sich zu leicht und macht ihre Aufgabe zu wertlos, wenn sie in stürmischen Zeiten uns nur sagen kann, daß, nachdem der Sturm lang vorüber ist, der Ozean wieder ruhig sein wird.“
sagte schon Keynes.
Welche Kriege sind oder waren möglicherweise auch Folgen der Globalisierung? Natürlich sind wir Globalisierungsgewinner. Aber dieses ‚wir‘ verkleistert die Sicht darauf, dass tatsächlich viele Menschen nicht zu den Gewinnern gehören, Reichtum in unserem Land ist sehr seltsam verteilt und die Akzeptanz von Veränderungen würde steigen, wenn ein wenig mehr Verteilungsgerechtigkeit eingeplant würde. Wir sehen das gerade wieder an der Rentendebatte oder den Kosten der Krankenversicherung. Wir verteilen von unten nach oben, immer noch. Da entsteht Frust, der sich Kanäle sucht, ob rechts oder links, ob in Ausländerfeindlichkeit oder Protektionismus.
Trotzdem hast du natürlich Recht damit, dass Welthandel allen Vorteile bringt. Aber nur, wenn er fair ist und nicht nach Regeln abläuft, die in Hinterzimmern ausgehandelt werden und dann nicht mehr zu ändern sind.
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UND WENN ICH DENKE …
kommt da was dazwischen —
1. wo sind die hungernden ? — irgendwann sterben solche >> erinnern wir uns an den sterbenden wald, als die kranken bäume von stürmen hinweggefegt und abgeholzt wurden, ja, was blieb ?
2. sind wir frei und demokratisch ? — hohngelächter !! nicht nur die baumwollpflücker und näherInnen und obst- und gemüse-ernterInnen sind sklaven der reichen profiteure.
wie manipuliert und das gesindel mit geld ???
3. wie verdreckt sind LUFT, BÖDEN, WASSER UND MEERE ?
4. wo sind all die WILDTIERE sogar die BIENEN und boden-insekten etc?
5. wie glücklich sind die tiere, die ihr alle bedenlos in euch hinein …
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH für deine enge sicht der weltlage, die der un-freihandel weiter verschärfen wird, besonders die umwelt, die natur betrefffend,
have a nice time in deinem ‚paradies‘
ICH SEHE EINEN UNFASSBAREN, MENSCHLICHEN WAHNSINN, DER DAS LEBEN AUF DEM PLANETEN VERNICHTEN KANN, GÄBE ES NICHT AUCH WARNER MIT VORAUSSICHT, DIE UM JEDEN SCHRITT INS NATÜRLICHE IHR RESSOURCEN EINSETZEN FÜR DAS ERWACHEN DER VERPLEMPERERiNNEN.
BIN LUISE
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hier zum menschlichen fortschritt:
https://bumibahagia.com/2016/10/27/juhuu-hier-ist-kakaduu-liebe-kinder-hoert-hoert-nur-was-der-putin-macht/comment-page-1/#comment-56178
korrekturen von kommentar oben:
… wie manipuliert uns das gesindel mit geld ???
5. … bedenkenlos …
BIN LUISE
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Hallo Seppo,
da hast Du aber mal ganz tief Luft geholt und Deine respektable Meinung so gut es nur geht untermauert. Ich will da jetzt auch gar nicht gegen angehen, sehe aber schon das der eine oder andere Punkt eben anders verstanden wird.
Ich sehe in der Globalisierung grundsätzlich auch nichts schlechtes.
Tatsächlich hat sich auch einiges für die einfachen Menschen zum Besseren gewendet. Doch leider muß ich immer mehr erkennen, das die großen Nutznießer eben nicht die unteren Milliarden sind, sondern doch eher die oberen Zehntausend. Stichwort Besitzverteilung auf globaler Ebene.
Für meinen Geschmack wird der Begriff Globalisierung zu einseitig einem reinen Wirtschaftswachstum hin geopfert. Viele ethische Grundsätze, eigentlich sollten sie jedem bekannt sein, werden recht geschickt ausgehölt.
Und das sind dann auch so Punkte wie sie zB. mit TTIP & Ceta kommen werden. Über Jahre bewährte und unabhängige Justiz soll in nicht ganz unerheblichen Umfang durch Schiedsgerichte umgangen werden. On top, noch rechtlich verbindlich für die Vertragsparteien. Ein Megamanko in meinen Augen.
Über die Presse brauchen wir uns auch hier keine Gedanken machen. Echte unabhängige Presse hat es, wenn überhaupt, nur im geringstem Umfang gegeben. Das wird hier, genauso wie in den von Dir benannten Ländern, sich kaum ändern. Hier ist der mündige Bürger am Zuge, eine potentielle Eigenmeinung zu bilden.
Doch leider wird diese Meinungsbildung von der Gesellschaft immer weniger angestrebt, Thema Schulbildung, ich habe drei Kinder und es ist haarsträubend was heute ind en Schulen läuft… . Vom konsumorientierten Massen-TV brauche ich erst gar nicht reden.
Man kann es halt sehen wie man will, sollte aber nicht die Hoffnung aufgeben. Und nicht so überrascht tun, sollte sich mal wieder ein geschichtlich bereits bewährter Lauf wiederholen…
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Danke! Wir sind uns durchaus einig.
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Der Erwachsene und ebenso mündige Bürger sowie Erdenbewohner darf diese „schönen Dinge“ durchaus mal kritisch betrachten.
Sollte ihm was unklar sein oder gar unstimmig erscheinen dann sollte er, mit Verlaub gesagt – sein Maul aufmachen !
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Schönen Guten Abend liebe Blog Community,
noch etwas neu und unsicher im Umgang mit WordPress schlüpft der StorytellerAlexander langsam aus seinem Ei. Es würde bei mir noch mehr passieren, wenn da nicht derzeit mein Buchprojekt wäre. Als es um das Thema Schule ging, wurde ich allerdings hellhörig. Denn genau darum handelt es sich in meinem zukünftigen Buch. Daher lieber Alex würde es mich freuen, wenn du kurz erzählen kannst, was bei deinen 3 Kindern in der Schule genau los ist? Zum Thema Bildung kann ich mich nur anschließen. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke läuft es mir heiß kalt den Nacken herunter.Wenn ich allerdings zugleich an bisherige Arbeitskollegen denke, die ich bisher habe kennen lernen dürfen, frage ich mich allen Ernstes wie die bisher überlebt haben. Selbst ich habe erste Einbußen in der Institution Schule hinnehmen müssen. So zweifel ich schon längst an der Qualifikation „Abitur“. Früher noch angesehen, sehe ich es heute als einen Standard an, der einem früheren Realschulabschluss gleich kommt. Ich selbst bin 28 und bin dankbar für Seppos Beitrag. Er macht statistisch betrachtet wieder etwas mehr Hoffnung. Zugleich mir die ungerechte Verteilung und die steigende Gentrifizierung in Großstädten Sorge bereitet. Ebenso den Mitarbeiter nicht mehr als Mensch betrachtet wird sondern, wie in allen Unternehmen heißt „Ressource“ Als sei der Mensch Material, dass man benutzen kann. Und wenn er dann nicht mehr mithalten kann wird der nächste abgeschrieben. Aber auch hier soll es Unternehmen geben, die bereits umdenken sollen. ;-)
Liebe Grüße
Storyteller Alexander
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Das Problem ist die Verknüpfung von beispielsweise Ceta mit „dagegen“ und „Wutbürger“.
Ich bin ein altmodischer Demokrat, der es gerne mag, wenn Recht nicht privatisiert wird. Wer sich Kapitel 8 anschaut und den Investitionsschutz, wird sehen, dass am Ende nur noch das BVG einschreiten kann. Sollte das diesen faulen Investitionsschutz außerhalb des Rechts bei gleichzeitiger Haftung des Bürgers durchwinken, dann hat sich Deutschland in der Globalisierung tatsächlich als souveräner Staat abgeschafft, weil es sich abseits allen Rechts den Unternehmen (Private Equity Funds) ausliefert und erlassene Gesetze so unter privatwirtschaftlichem Interessenvorbehalt stünden.
Wer wütend ist, muss sich wundern können. Mich wundert schon lange nichts mehr :-)
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Ich finde deinen Text argumentativ nachvollziehbar, wenn auch für meinen Geschmack zu positiv gefärbt. Auf einer solchen Basis lässt sich auf jeden Fall besser diskutieren als auf dem Niveau der meisten Verlautbarungen, die „dafür“ oder „dagegen“ sind. Was ich bei beiden Seiten vermisse, ist, wie ein menschlicher „Weg dorthin“ und wie das Ziel, natürlich nur als Vision, aussehen könnte. Nachvollziehbar, nach-rechenbar (das geht tatsächlich, wenn man es will), diskutierbar, fernab vom aktuellen Globalisierungs-Bullshit-Bingo der Befürworter und Gegner.
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danke. wirklich. das sind konstruktive reaktionen, die ich oft vermisse.
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Liba Genialomanitif!
Ic finde du kans gans scöön tol scraibän. Wail du dir hoitä üba di wietschaf fon di ganse wält so fil kluk gedanks gedenkt has is dain gehian bästimp total aussa pußtä un kan jäts nich mä so fil kluk dänkn. Däshalp scraip ich dia ekstra gans gants ainfac.
ic klaup du has mit allm was du scraibst total rictik rect. Die gantze wäld wä fil scöna wen alä lip tsunandä wään unt sic nis imä baim geprauctwagnkauph beßaisen wüan unt öfta ma jemant ain kafä spändiien tätn dä nic kanz fil gält had sondan nua wenika. unt wän di ganse ehu un auc amärikah tsusam apeitn wüdn kön wi hiä jetn tak amärkanisä rintflees äßn unt stääg ehs ic gantz gänä. wail dasßs lega is. abe ic klaub das taß nic get wail ti läütä noc fil tsu vill ankst foa dä iju ham un äs kar gein öiropiscä itendideeht kipt. wi tötscn ham tsum peispiil mindawärtskaiskombleks gekn ti frantsoßen weken ti fil meeh nasiohnasalismus geüp hapn un ta ime vill pässer notn trin krikn. ti itellienensa mökn wia nic den ti macn tas ti auhtohs ale rostn un gepn imä an mit iän ßais kesuntn äsän. ti aenklenter sin pelaitikt un voln nic meh mituns spiln veil niiman ihän feltfridn kut kefuntn hat. un ßoo hapen ale enkste unt foouteils keken all unt niman indressiert sic waas ti rekionierung fon ganse UHU mact unnd klaup ti sin alle nuu tooof. wi mühsän altso eestma tsamwaksn. apa sone kemeinsm kultu un viehtscraftsraum klap nuä mid ain gämientsam kans einvacse sprack.
hap dir kans tol lip.
tein früintin ales wunta
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Ohne Clobalisierung geht alles den Bach runter und das heilige Europa in Brüssel guckt durch die Röhre.
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Hallo Seppo,
fantastischer Beitrag. Du sprichst mir aus dem Herzen und Deine Analyse trifft meine Wahrnehmung zu 100% (verdächtig, verdächtig – würden unsere Verschwörungsfreunde jetzt bestimmt sagen)…
Für Dich und Deine Leser hier eine tolle Quelle weiterer Beschäftigung:
https://www.gapminder.org
Danke, Roy
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Nur ein Aspekt herausgegriffen: Besonders bei Lebensmitteln sollten regionale Produzenten den Vorrang im Einkaufswagen haben. Warum das Obst und Gemüse um die halbe Welt schicken und dafür schlechtere Qualität und eine Belastung der Umwelt/Energieverbrauch in Kauf nehmen? Ausserdem kann man mittlerweile kaum noch nachvollziehen was wo unter welchen Bedingungen produziert wurde. Vom Problem der Markt beherrschenden Stellungen von Agrarkonzernen wie Monsanto (Lizenzen auf Saatgut, Gentechnik, keine Bewahrung von Biodiversität) haben wir noch gar nicht gesprochen… Das tritt gerade auch arme Bauern in Armen Ländern und überhaupt kleine Erzeuger, die nicht durchindustrialisiert sind.
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Damals war alles besser … stimmt nicht. Alle Erfindungen bisher umsonst ? Quatsch! In den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte jeder deutsche im Schnitt 5 qm Wohnraum. Im Mittelalter gab es fast nirgendwo fließendes, geschweige denn warmes Wasser. Aber jammern über das jetzt impliziert, dass es „uns“ ja noch besser gehen könnte. Was nur durch böse „andere“ verhindert wird. Natürlich wird in China und Indien billiger produziert. Aber unsere Konzerne und reiche Familiendynastien sorgen schon dafür, dass die Globalisierung uns nicht über den Tisch zieht. Wir könnten natürlich Wohlstand verlieren, wenn andere billiger sind. Das klingt plausibel. Aber wer glaubt, dass „wir“ in Deutschland so doof sind, der erkläre mir mal, warum Deutschland so reich ist. Obwohl es billige Produkte aus China und billige Arbeitskräfte von überall gibt. Warum kommen viele ourgesourcte Arbeit doch wieder zurück ? Haben alle Islamisten nen Sprengstoffgürtel unterm Bett ? Angst kommt durch Unwissen. Schade, dabei sind die Idioten doch eindeutig in der kleinen Minderheit. Aber leider ist es bequem, nicht selber alles zu überprüfen. Hinterher ist man schlauer. Globalisierung ist gut, aber es gibt auch schlechte Einzelaspekte. Die empören aber besser, als sich über das gute zu freuen. Ist halt so. Wenn jeder 5 Euro geben könnte um die Armut von 800 Mio Menschen abzuschaffen – wäre doch super. Aber Misstrauen gegen jede gute Sache ist einfacher zu erzeugen als Vertrauen. Alles nur meine Meinung, aber die darf ich ja äußern. Trotz oder wegen oder unabhängig von Globalisierung ? Immerhin bin ich noch da, es geht mir gut und ich bin noch nicht an einer Krankheit gestorben, die man „früher“ nicht behandeln konnte. Aber irgendwas ist trotzdem immer ;-)….
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Also, erstmal vielen Dank für diesen Beitrag!!!
Fast noch schlimmer als die Protestwähler finde ich die „aus-Protest-Nicht-Wähler“ von denen ich schändlicherweise selbst persönlich einige kenne und vor jeder Wahl mit Insbrunst und Liebe versuche sie umzustimmen. Erfolglos.
Aber ich mag die Globalisierung, auch wenn sie wohl zum Teil eine „Interpretationssache“ zu sein scheint. Schade ist, trotz der unglaublich vielen tollen Dinge die die Menschheit erreicht hat, dass Mann hier schreiben muss „Natürlich geht es vielen Menschen sehr schlecht. Natürlich ist nicht jeder Aspekt der Globalisierung per se gut. Natürlich gibt es lokale Kriege, die Gefahrenpotenzial bergen. Natürlich ist der Hunger nicht besiegt. Und natürlich leben gerade wir auf Kosten anderer…“. Das macht mich traurig und ich wäre dankbar, wenn auch noch andere so denken oder gar umdenken könnten.
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Hey,
ich kann die Argumente, die Du aufführst, durchaus positiv werten. Möchte auch kein „aber“ anführen, da der Begriff „Globalisierung“ so ausufernd ist und ich da zuwenig Einblick habe.
Zwei Dinge vielleicht:
Erstens ist es im Falle der Globalisierung auf jeden Fall nötig, dialektisch vorzugehen, was die meisten, auch die von Dir genannten Wähler der populistischen Parteien, eben nicht tun.
Zweitens braucht der Körper einen Kopf, der lenkt, denkt und das „Handeln“ steuert. In der aktuellen politischen Ebene gibt es diesen Kopf nicht, außerdem hat der Mensch den Übergang vom nationalen Bürger zum Weltbürger erst begonnen bzw. lehnt diesen Übergang aus identitären Gründen ab.
Was bleibt, ist das Wissen, das mein Wohlstand sich auf moderne Sklaverei gründet, das der Welthunger nur deshalb besteht, weil Teile der Weltbevölkerung zuviel Fleisch und andere „unfaire“ Lebensmittel (Palmöl) zu sich nehmen. Da misst sich jedes Maß am Individuum, und einer aufrechten und kritischen Denkweise, die den fehlenden Kopf übernimmt, und eben beim Einkauf und bei allen anderen alltäglichen Dingen ein wenig Denkarbeit leistet. Vielleicht ist er das, der Weltbürger, der eben nicht auf die Regulierung hofft, auf das Eindämmen der Finanzmärkte, dem Stopp von Handel mit Nahrungsmitteln an der Börse etc…, sondern der sich seiner individuellen, persönlichen Verantwortung bewußt ist. Wer frei sein darf, der kann entscheiden. Ich denke, der Weltbürger ist unpolitisch, weil das Abschieben der Verantwortung nicht statt findet, sondern autonom erfolgt. Was eben durch die Politik nicht geleistet wird, kann durch individuelles Verhalten erfolgen. Das wäre die Regulation.
Bis denn,
Chris
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